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30 Jahre Thüringer Porzellanstraße

Mit weißem Gold gekrönt - Thüringen bekommt eine zerbrechlich schöne Porzellankönigin

Auf dem Kopf balanciert sie zwei Tassen – eine Ostfriesische Rose und eine Strohblume. Diese Dekore sind die wohl berühmtesten aus der Thüringer Porzellangeschichte. Die Rose ist vor allem dem Teetrinker aus dem Norden bekannt. War es doch Gotthelf Greiner – einer der Thüringer Porzellanerfinder –  selbst, der diese handgemalten zarten Porzellane in Ostfriesland einführte. Das Zwiebelmuster kennt vor allem der tafelnde Kaffeetrinker. Dieses findet sich nicht nur im Freistaat in jedem Haushalt, es ist tatsächlich in die ganze Welt exportiert worden. Über den Tassen balanciert die geschickte Dame eine goldene Krone, die sie zur Königin des Thüringer Porzellanes macht.
Schaut der aufmerksame Betrachter weiter, entdeckt er Ohrringe aus Kaffeekannen und eine Kette mit markanten Thüringer Tellern. Schön ist sie, die Königin. Den Mund gespitzt macht sie dem Gegenüber deutlich, wie wertig das weiße Gold für sie ist. Im Nacken sitzt ihr allerdings der gewitzte Schalk – ein kleiner Teufel – mit dem jeder täglich zu tun hat, der mit dem Werkstoff Porzellan arbeitet.
Um die handbemalte Figur herum eröffnet sich dem Betrachter die über 260-jährige Geschichte des Thüringer Porzellans an einem über 3 Meter hohen Wandrelief, das nun in der Porzellanlounge der Leuchtenburg zu bestaunen ist. Auf über 222 Fliesen sind historische und aktuelle Bodenmarken, Püppchen, Tassen, Teller, Tiere, Strukturen und auch Porzellanmalereien zu entdecken. In keinem anderen Bundesland gab es eine solche Dichte an Porzellanherstellern. Man geht davon aus, dass es um 1900 herum in Thüringen mehr als 300 Betriebe geben hat. Tisch- und Elektroporzellane gingen von hier aus in die ganze Welt. In der DDR-Zeit wurde in Kahla mit 18.000 Beschäftigten der weltgrößte Porzellanbetrieb geschaffen. Den größten Formenschatz vermutet man ebenfalls in Thüringen. Auf dem Gebiet des Freistaats findet man alle Genres aus Porzellan, vom Nippes, über bürgerliches bis hin zu fürstlichem Porzellan, Zier- und Gebrauchsporzellan, technisches und Sanitärporzellan.
Am Kunstwerk haben mitgewirkt:

Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur | Porzellanmanufaktur Wagner & Apel Lippelsdorf | Porzellanmanufaktur Kahla/Thüringen| Porzellanmanufaktur Rudolf Kämmer | Porzellanmanufaktur Reichenbach | Eschenbach Porzellan | Christel Kämmer Porzellanmanufaktur | Porzellanmalerin Bettina Thieme
Gebrannt bei: Rudolf Kämmer Porzellanmanufaktur
Schiebebilder (Marken): Christel Kämmer Porzellanmanufaktur

Das Kunstwerk hat Kati Zorn im Auftrag der Stiftung Leuchtenburg anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Thüringer Porzellanstraße geschaffen. 1992 wurde der Verein von den aktiven Thüringer Porzellinern gegründet, um die touristische Betrachtung des Werkstoffes Porzellan aufzubauen und zu stärken. Seit 2018 hat die Thüringer Porzellanstraße ihren Sitz auf der Leuchtenburg und die Kommunikation um das Kulturgut Porzellan im Freistaat Thüringen konnte in Anlehnung an die international preisgekrönte Ausstellung Porzellanwelten weiter ausgebaut werden.
 
Zur Künstlerin Kati Zorn:
Kati Zorn ist freischaffende Porzellankünstlerin mit offenem Atelier im Porzellanort Cursdorf. Sie wurde 1962 in Jena geboren und hat ihre Ausbildung zum Figurenmodelleur in Lichte und Meißen gemacht. Von 1982 bis 2000 arbeitete sie für die Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur.  Ihre Figuren sind sehr markant. Sie hat sich den Charakteren als gesellschaftlicher Spiegel verschrieben. Ihre Porzellane sind frech bis frivol, ernst, aber auch witzig.


Ihre Ansprechpartnerin

Ilka Kunze
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